Die elementare Form des Lernens
Spielen ist ein Grundbedürfnis des Kindes und die wirksamste Methode zu lernen.
Im Spiel der Kinder steckt weitaus mehr, als von den meisten Erwachsenen angenommen wird.
Kinder erleben ihr Spiel immer als wichtig, wertvoll und vollkommen real, egal wie sich dabei Träume, Fantasien und Wunschvorstellungen mit Realem mischen. Wenn Kinder spielen, sind sie mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit bei der Sache, nirgendwo strengen sie sich ausdauernder an, um ein eigenes Ziel zu erreichen. Nur im Spiel können Kinder so eigenständig, aktiv und selbst gewählt tätig sein. Das Spiel ist für Kinder eine Schutzzone, in der sie vergangene Erfahrungen verarbeiten und neue machen können.
Hier können sie alles ausprobieren und dadurch ihre gesamte Persönlichkeit weiterentwickeln. Durch Spiel ermöglichen sich Kinder Lernprozesse, die Auswirkungen auf den emotionalen, sozialen, motorischen und kognitiven Bereich haben. Kinder lernen also die notwendigen Fähigkeiten um ein selbstständiges und teilautonomes Leben zu führen.
Im Spiel geht es immer um die Bewältigung selbstgesetzter Aufgaben. Kinder suchen die Herausforderung und wiederholen so lange, bis die Tätigkeit zu leichtfällt. Dann suchen sie sich wieder neue Aufgaben, die sie im Spiel meistern und so im Leben immer weiterbringen.
Das lernt das Kind im „Spiel“:
Emotionaler Bereich:
- Ein tieferes Erleben von Gefühle
- Ein besseres Verarbeiten von Enttäuschungen
- Eine höhere Toleranz bei Frustration
- Eine größere Zufriedenheit mit sich selbst
- Einen höheren Optimismus
- Ein ausgeprägteres Verhältnis der vier Grundgefühle Angst, Freude, Trauer, Wut
Sozialer Bereich:
- Ein besseres Zuhören-Können bei Gesprächen
- Eine geringere Vorurteilshaltung anderen Menschen gegenüber
- Eine bessere Kooperationsbereitschaft
- Eine größere Vielfalt im Reagieren in Konfliktsituationen
- Eine größere Verantwortungsbereitschaft
- Eine bessere Wahrnehmung von Bedürfnissen anderer
- Eine höhere Regelakzeptanz sinnvoller Regeln
- Eine höhere Sensibilität in der Wahrnehmung von Ungerechtigkeiten
Kognitiver Bereich:
- Ein besseres vernetztes Denken
- Ein besseres Langzeitgedächtnis
- Eine höhere Konzentrationsbereitschaft
- Einen besseren Wortschatz
- Eine differenzierte Sprache
- Eine bessere Logik
Motorischer Bereich:
- Eine differenzierte Grob- und Feinmotorik
- Eine flüssigere Gesamtmotorik
- Eine rasche Reaktionsfähigkeit
Deshalb ist es uns im Kindergarten sehr wichtig, neben angeleiteten Angeboten und gemeinsamen Projekten, möglichst viel Raum und Zeit für freies Spiel zu geben. Wir versuchen den Kindern Spielpartner zu sein, die selbst motiviert sind mitzuspielen.
Unsere zusätzlichen Räume ermöglichen, in Kleingruppen zu spielen und zu lernen.